Nierenersatzverfahren

Nierentransplantation

Bei der Nierentransplantation handelt es sich um eine operative Übertragung einer Niere. Sie ist neben der Hämodialyse und Peritonealdialyse ein Nierenersatzverfahren bei endgültigem Nierenversagen. Die Transplantation ist soweit individuell möglich und gewünscht das erstrebenswerte Ziel gegenüber den anderen Ersatzverfahren.  Zur Vermeidung einer Transplantatabstoßung ist in der Folge die Einnahme immusuppressiv wirkender Medikamente erforderlich. Wir stehen Ihnen sowohl bei der Vorbereitung zur Nierentransplantation als auch in der Nachsorge nach Organerhalt zur Seite!

Peritonealdialyse

Die Peritonealdialyse (PD), auch Bauchfelldialyse genannt, ist ebenfalls ein Nierenersatzverfahren bei endgültigem Nierenversagen. Es gibt unterschiedliche Behandlungsverfahren. Die Wahl des individuell günstigsten Vorgehens hängt u.a. von der Grunderkrankung und den Eigenschaften des Bauchfells ab. Wegen des Aufbaus des Bauchfells kann dieses als „Filtermembran“ genutzt werden. Hierzu wird ein Katheter über die Bauchdecke in der Bauchhöhle operativ implantiert. Über diesen Katheter wird eine Dialyselösung in den Bauchraum gefüllt und dort über eine gewisse Dauer belassen. In der Folge kommt es zum Austausch von Substanzen zwischen dem Blut über die Kapillargefäße des Bauchfells in die Dialyselösung und umgekehrt. Nach einer bestimmten Zeit wird die Dialyselösung wieder abgelassen und durch frische Flüssigkeit ersetzt. Die Vorteile der PD sind die Aufrechterhaltung der Nierenrestfunktion, seltene Komplikationen des Dialysezugangs und Schonung des Kreislaufs sowie eine weitgehende Unabhängigkeit für den Patienten vom Dialysezentrum. In einer Vielzahl der Fälle kann die Dialyse zu Hause durchgeführt werden, auch Urlaubsreisen sind unkompliziert möglich, nachdem die erforderlichen Materialien an den Urlaubsort geliefert worden sind. Wir stehen Ihnen zur Seite bei der Auswahl des optimalen Therapieregimes und betreuen Sie sowohl in der Vorbereitung zur Peritonealdialyse, als auch beim Anlernen nach Versorgung mit einem Dialysekatheter. Wir betreuen Sie natürlich auch während der Dialysezeit. Hierbei werden regelmäßige laborchemische, klinische und sonographische Verlaufskontrollen durchgeführt. Wir stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Vertrauen Sie unserer langjährigen Erfahrung. 

Hämodialyseverfahren

Bei Nierenversagen wird eine Nierenersatztherapie erforderlich. In unseren Zentren werden verschiedene Verfahren zur Blutreinigung angeboten. Die Hämodialyse nutzt das Prinzip des Konzentrationsausgleiches kleinmolekularer Substanzen zweier Flüssigkeiten über eine semipermeable Membran hinweg. Hierbei werden harnpflichtige Substanzen über eine Filtermembran in eine individuell aufbereitete Lösung übergeleitet. Voraussetzung für eine Dialysebehandlung ist ein guter Gefäßzugang. Wir empfehlen eine kleinoperative Anlage eines arterio-venösen Gefäßkurzschlusses (Shunt). Eine zumeist mittelfristige Übergangsmöglichkeit bietet die Einbringung eines getunnelten Dialysekatheters in eine große Körpervene. In dringlichen Situationen werden Akutdialysen auch über nicht getunnelte Katheter durchgeführt (Shaldon-Katheter). Während einer Behandlung wird über den Gefäßzugang Blut entnommen, an der Dialysemembran vorbeigeführt und währenddessen gereinigt. Anschließend wird das gereinigte Blut wieder zurückgeführt. Die Dialysehäufigkeit und Dauer wird dabei individuell mit jedem Patienten abgestimmt.

Eine Behandlungsalternative ist die Hämofiltration. Hierbei wird aus dem Blut Flüssigkeit entzogen ohne Nutzung einer Spüllösung (Dialysat). Über eine Filtermembran wird Plasmaflüssigkeit aus dem Blut entzogen (Ultrafiltration). Währenddessen werden die filtergängigen Stoffe mit entfernt. Die entzogene Flüssigkeit wird durch eine individuell aufgearbeitete Elektrolytlösung (Substituat) ersetzt.

Eine Mischung aus beiden Verfahren bildet die Hämodiafiltration, die wir Ihnen ebenfalls in unseren Zentren anbieten. 

Je nach häuslichen Gegebenheiten und individuellen Voraussetzungen kann in Abstimmung mit Ihnen eine Heimhämodialyse veranlasst werden. Hierzu werden Sie umfassend von unserem Praxisteam betreut und geschult. In Zusammenarbeit mit Dialysetechnikern werden im häuslichen Umfeld die technischen Voraussetzungen geschaffen.